Sowohl historisch (Erstbesteigung bereits 1847) als auch vom alpinistischen Standpunkt gesehen ist der Rosengarten ein bedeutender, oft bestiegener Gipfel der Dolomiten. Der Aufstieg „Via normale“ erfolgt auf gutem Gestein, das an einigen Stellen zwar ziemlich rutschig, aber gut ausgestattet und sicher ist.
Wenn zu viele Bergsteiger unterwegs sind, empfiehlt es sich, den weniger bekannten Aufstieg Ampferer-Berger (400 m, II/III) zu wählen, der in der Gola delle Torri beginnt. Er ist ziemlich leicht, führt über recht festes Gestein, ist nicht gesichert und landschaftlich sehr ansprechend.
Während des Aufstiegs genießt man eine phantastische Aussicht auf den Gipfel, die Klettertour ist unterhaltsam und auch für Anfänger mit Grundkenntnissen des Bergsteigens geeignet.
Um den Gipfel des Rosengartenmassivs zu erreichen, muss man die Tschagerjoch-Bahn benützen und dann über den Santnersteig aufsteigen, Gehzeit ca. 1,5 Stunden.
Als Alternative zur Via normale kann man zwei Stunden von der Gardecciahütte auf Weg Nr. 546 wandern, der zuerst zu den Hütten Vajolet und Preuss führt, dann weiter auf Weg Nr. 542 bis zur Gartlhütte und von hier in einer Viertelstunde zum Santnerpass.
Sobald man die derzeit geschlossene kleine Schutzhütte erreicht hat, geht man über eine kleine Geröllhalde zum Einstieg der Via normale hinauf.
Die erste Seillänge ist wahrscheinlich der mühsamste Teil des Aufstiegs, weil man noch nicht aufgewärmt ist und der Fels etwas rutschig ist. Die nächsten vier Seillängen sind trotz ihrer Schattenlage wirklich traumhaft schön.
Am Grat angekommen, lässt man staunend und schweigend den Blick über den gegenüberliegenden Hang schweifen. Die Seillängen am Grat sind nie besonders anspruchsvoll und das Gestein ist immer perfekt. Man überwindet sie rasch und hört nur den eigenen schweren Atem, da man sich immerhin auf einer stattlichen Höhe (fast 3000 m) befindet.
In wenigen Minuten erreicht man den spektakulären Gipfel.
Der Abstieg erfolgt über dieselbe Strecke wie der Aufstieg, mit einigen gesicherten Doppelabseilen.
Schwierigkeit: II - III, erste Seillänge III+
Höhenunterschied: 180 m bis zur Scharte, 190 m am Gipfelgrat
Kletterstrecke: 344 m
Seillängen: 5 Seillängen + 55 m „kurzes Seil”
Stunden: vom Einstieg zur Gartlhütte in 30 min.; Aufstieg zum Gipfel in 2 Stunden
Fels: ausgezeichnet
Ausrüstung: normale Bergsteigerausrüstung