Ein schmaler Weg hinter der Schutzhütte führt nach kurzer Zeit zum Einstieg des Klettersteigs, der anfänglich aus einigen nicht gesicherten kleinen Felsen besteht.
Bald gelangt man zum Halteseil, das zunächst von rechts in Richtung einer Rinne mit lockerem Gestein verläuft, wo man einige Felsblöcke überwinden muss, die dort buchstäblich verkeilt sind. Rechts gelangt man zu einem mit einigen Metallgriffen gesicherten Abschnitt. Später hilft ein Drahtseil, den oberen Teil der Rinne zu erklimmen. Von dieser Scharte genießt man eine prachtvolle Aussicht.
In diesem ersten Abschnitt ist der Fels wesentlich stärker strukturiert und lädt zum Weiterklettern ein.
Die Rinne hingegen weist einen sehr losen Untergrund auf und muss sehr vorsichtig begangen werden, damit kein Schuttmaterial losgetreten wird.
Man weicht auf die linke Wand aus, verlässt die Rinne und befindet sich mitten auf der Wand, wo man über einige Felsvorsprünge klettert und bald am Grat anlangt.
Dieser erste Teil des Grats – Dente di Terrarossa – ist relativ einfach, da man entlang eines Höhenweges bis zu einem charakteristischen Felsbogen geht. Danach gelangt man zu einer ca. 10 m hohen Steilwand, die aufgrund ihrer alpinistischen Anforderungen sicherlich besser im Aufstieg zu überwinden ist.
Vorsichtig klettert man diese ab und gelangt wieder zum Grat, entlang dessen man exponierte Wegabschnitte vorfindet, die mit nicht gesicherten, kurzen Felsenvorsprüngen abwechseln. Hier muss man sehr aufpassen, da die Exposition beträchtlich ist. Man gelangt zu einem in einem Spalt verkeilten Felsblock, der beim Abstieg mithilfe eines Halteseils zu überwinden ist.
Über einen langen Weg kehrt man zurück auf den Grat und erreicht zuerst den Gipfel einer kleinen Wand, von der man sehr vorsichtig absteigen muss, danach zu einigen exponierten Felsen unter dem Grat, die ebenfalls wegen ihrer Exposition und des lockeren Gesteins besondere Aufmerksamkeit erfordern.
In jedem Fall kommt man bei einem Schild vorbei, das die Möglichkeit anzeigt, den Weg zu verlassen und links über eine steile Rinne abzusteigen und auf Weg Nr. 4 zurückzugehen, der die Tierser Alpl-Hütte mit dem Schlernhaus verbindet.
Wenn man hingegen in Richtung Gipfel weitergeht, überwindet man problemlos eine schräge Felsplatte, wo man wieder das Metallseil findet, das diagonal zu einem Felsband führt, das eine Verbindung zu einer Reihe von Felsvorsprüngen bildet. Diese sind leichter zu überwinden und weniger exponiert als die vorigen, mit Ausnahme einer einzigen riskanteren Passage, bei der ein spitzer Grat zu überwinden ist. Mithilfe der letzten Halteseile des gesicherten Steigs überwindet man eine beträchtlich abgestützte Kante und gelangt danach zu einem Schild, das den Rückweg anzeigt. Um hingegen zum Gipfel aufzusteigen, muss man noch einige Minuten über einen Gratweg gehen (2655 m).
ABSTIEG
Vom Gipfel führt ein einfacher Weg mit Steinzwergen in ca. 10 Minuten zu einer Kreuzung mit dem stark begangenen Weg, der die beiden Schutzhütten des Hochplateaus miteinander verbindet. Für den Rückweg zur Seiseralm geht man weiter in Richtung Schlernhaus. Kurz davor biegt man rechts ab und geht auf dem Touristenweg weiter, bis man in weniger als zwei Stunden wieder auf der Alm ankommt.
HINWEISE
Der gesicherte Teil des Klettersteigs weist keine besonderen technischen Schwierigkeiten auf, bis auf den Abschnitt im Abstieg von den Rosszähnen (anspruchsvoller, aber kurz). Die Exposition entlang des scharfen Grats ist stellenweise beachtlich. Manchmal hat man den Eindruck, dass der Steig dort gesichert ist, wo es nicht notwendig wäre, aber auch dass Sicherungen an Stellen fehlen, wo sie eher gebraucht wären. Es wäre sinnvoll, den Grat in der Gegenrichtung zu besteigen: So würde man einige gesicherte Passagen finden und einige, die frei zu erklettern sind.